Löwenzahn

Löwenzahn

 

Löwenzahn ist so stark in der Kraft seiner Wurzeln, dass es Beton zu zersprengen vermag und selbst in einer tiefen Betonwüste einem zufälligen Spaziergänger ein Lächeln zu entlocken vermag.

Wer von uns in meinem Alter und jünger kennt nicht den Einspann der „Kindersendung Löwenzahn“, ursprünglich von und mit Peter Lustig?

Ich bin mit Löwenzahn groß geworden. Mag Löwenzahn im Salat, kenne seine heilsame Wirkung als Tee und Sud.

 

Was hat Löwenzahn mit mir zu tun?

Eine Menge. Abgesehen davon, dass ich ihn schon immer mochte und in ihm weniger ein Unkraut sehe, als eine Pflanze, die im Frühjahr weite Wiesen in ein sattgelbes Feld verwandelt, an dem meine Augen sich Jahr um Jahr nicht satt sehen mögen.

 

Sattgelber Löwenzahn begleitete mich im April 2010.

In einer Zeit der Unsicherheit, des Hoffen und Bangens, ehe ich im Mai 2010 tatsächlich die Diagnose Mamma Ca erhielt.

Die angefügten Bilder sind im April 2010 entstanden. Als ich innerlich kurz vorm Zerspringen stand, weil mein bisheriges Leben auf der Kippe stand und ich vor Angst nicht mehr wusste, wohin mit mir.

Ich saß mitten in dieser Wiese und um mich aufblühendes Leben und versuchte zu verstehen und mich an solchen Unveränderlichkeiten wie dem Frühling festzuhalten, mir dadurch Kraft und Mut zu schenken mit dieser schieren Überfülle des Löwenzahns und Frühlings. Dem unveränderlichen Kreislauf des Lebens.

 

Seitdem ist Löwenzahn meine Bezugspflanze. Wenn ich Löwenzahn heute sehe, ist er nicht mehr einfach nur Löwenzahn; wenn ich Löwenzahn sehe, ist ein kleiner Teil von mir an das Jahr 2010 erinnert.

Deswegen wurde der Löwenzahn für mich nicht zu einem negativ assoziierten Unkraut – sondern zu einem ersten Symbol neben manch anderen, die mir Mut und Kraft schenkten.

Als ich zum ersten Mal meine Geschichte schriftlich erfasste, war vor meinem Geschreibsel eine Vorstellung dessen vorhanden, wie ein fertiges Buch unter Umständen aussehen könnte.

Schlicht cremeweißer Hintergrund, der Titel in Löwenzahngrün und ein einzelner, vollerblühter Löwenzahn, fotografiert von oben und dem Leser mit viel Power ansprechend. So entstand stattdessen meine Homepage. Noch immer mit dem Bild eines Bucheinbandes vor meinen Augen.

Nichts mit Rüschen und Schleifen oder einem falschen Pathos – sie hatte Krebs!

Nee, eben nicht! Alles ganz pur, mit viel positiver Energie gewürzt und Gedanken gefüttert, die ich mir nicht verbieten lasse, nur weil ein großer Teil der Gesellschaft meint, so dürfe man nicht denken...Gedanken und Ängste klar ausgesprochen, können eine große heilsame Energie entwickeln( sie Heilen einen unter Umständen nicht, also bitte nicht falsch verstehen – können einen aber wesentlich fester im Hier und Jetzt verankern, aussöhnen mit der Ganzen Scheiße, in der wir Betroffene zweifelsfrei sitzen)! Da glaub ich feste dran...

 

Wenn es jemals wieder einen Mann in meinem Leben geben sollte, kannst du mir eine viel größere Freude mit Löwenzahn bereiten, anstelle mit roten Rosen...

 

Wenn es jemals ein Tattoo an mir zu bestaunen geben wird, wäre Löwenzahn in allen Stadien ein passend schmückendes Motiv für mich...mal sehen!

Eine Freundin aus Berlin hat sich im ersten Jahr nach ihrer Diagnose eine Distel stechen lassen und dieses wird um jedes geschaffte Jahr nach dem Krebs um eine weitere Distel erweitert. Es ist beeindruckend schön geworden, noch mal so sehr mit der Geschichte und Symbolik die dahintersteht.

Ein wachsendes Kunstwerk...

 

Ich schenke euch Löwenzahn

Euer Frollein Wunderfein

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