Akupunktur und 5:2 Diät

Ich hatte ja schon des öfteren darüber geklagt, dass ich in Folge der Behandlungen ein sehr lästiges und nicht wirklich beizukommendes Thoraxödem an meiner linken Körperhälfte spazieren trage, welches stellenweise des häufigeren auch mal ordentlich Autscht.

So wie sich in meiner soweit noch vorhandenen linken Brust, innerlich verdicktes Narbengewebe befindet, welches die Befindlichkeit ebenfalls immer wieder ordentlich eintrübt in Kombination mit dem besagten Lymphödem. Auf einen Rat meiner Lymphtherapeutin hab ich dann doch mal wieder meinen Osteopathen aufgesucht( gleiche Praxis – Chef des Ganzen) - mit der Überlegung, evtl über Schröpfen eine Verbesserung meiner Schmerzen für mich zu erfahren. Mein Osteopath war nach erster Begutachtung meiner Brust jedoch der Meinung, dass er diese auf gar keinen Fall schröpfen möchte, da das Gewebe viel zu stark verletzt ist und mein Lymphsystem ohnehin ordentlich schwächelt.

Er empfahl mir Akupunktur! Akupunktur hatte ich bereits begleitend während meiner Schwangerschaft erhalten, da ich über Monate hinweg von heftigsten Brech- und nicht enden wollenden Übelkeitsattacken geplagt wurde (also nix da von den schönsten Monaten im Leben einer Frau) und erst kürzlich hatte mich eine liebe Freundin erfolgreich genadelt, die mir auf diese Art die schlimmsten Nackenschmerzen von den Schultern nahm. Also es gibt eine gewisse Vorerfahrung meinerseits zum Thema Akupunktur.

Von meinem Osteopathen bekam ich im Oktober drei Akupunkturtermine zur Anregung meiner Nieren, meiner Milz, meines Lymphsystems, meines Blutflusses und eine in den Bauch für mehr Energie. Die meisten Nadeln wurden mir in die Füße gesetzt. Meine linke Hand wurde nicht genadelt – das ist ja meine von an Brustkrebs betroffene Seite gewesen, an der auch die entsprechenden Wächterlymphknoten in der Axilla entfernt wurden. Für diese Seite sollte IMMER gelten - kein Blutdruck messen, keine Infusionen, keine Spritzen, keine Blutabnahme, keine Taschen tragen (öhm ja), Sonnenbrand, Verletzungen jeglicher Art meiden (hüstel – gar net so einfach – vor allem heißt es ja auch, dass frau sich vor Mückenstichen schützen solle und so – Doppeldreifaches "Äh ja" – ob Mücken lesen können, wenn ich ihnen ein Schild vor ihren Saugrüssel halte mit der Aufschrift: "Stopp – such dir nen anderen Arm – und meinen restlichen Körper kannst du am besten auch gleich vergessen!")?

 

Tja – was soll ich sagen - ich bin begeistert! Also von dem Ergebnis der Akupunktur.

 

Meine Lymphtherapeutin staunte Bauklötzchen, wie gut meine linke Seite ausschaut :) Ich erkenne meine Hand- und Fingerknochen nach langer Zeit endlich wieder, sowie meine Mittelfußknochen und diese komischen Wackelwassersäckchen an meinen Handgelenken – schmelzen dahin, wie Butter in der Sonne :D

 

Ich bin SCHWER begeistert...

 

Um das Ergebis bestmöglich zu toppen und möglichst lange zu erhalten, hat mir mein Osteopath Lymphdiarial empfohlen. Das nehme ich dieses mal in Tropfenform dreimal am Tag zu mir. 2012 hatte mir meine Lieblingsapotheke mit Schwerpunkt Homöopathie dieses Mittel bereits ebenfalls empfohlen, mit einem hervorragenden Ergebnis. Wobei ich mich halt nun selbst fragen darf, warum frau Gutes für sich doch immer wieder vergißt? Vielleicht, weil man ab ´nem gewissen Zeitpunkt nix mehr schlucken und einreiben mag udm., um halbwegs Beschwerdefrei durch den Alltag zu kommen.

Die Termine bei meinem Osteopathen hab ich größtenteils von meiner Krankenkasse erstattet bekommen - sehr netter Zug! Danke schön liebe Krankenkasse...

 

Der nächste wichtige Punkt diesen Blogs steht nun an, der für manch eine von euch eventuell von Interesse ist!

 

Ich war Zeit meines Lebens schlank. Mit der zweiten Chemotherapie verwandelte sich mein Körper jedoch zusehends in einen prall gefüllten Wasserballon, der sich mit Beendigung der Chemotherapie erfreulicherweise leerte und mit Beginn der AntiHormonTherapie zusehends erneut befüllte. ORDENTLICH befüllte, ein Ende scheinbar NICHT absehbar.

Von Anbeginn der AHT reduzierte ich meine Kohlenhydratzufuhr. Mit Beendigung und Abheilung von der Bestrahlung und der Portexplantierung, bin ich über zwei Jahre wenigstens 4 x die Woche schwimmen gewesen, oftmals 6 x die Woche. Jeder Schwimmzug war für mich der symbolische Zug gegen eventuell verbliebene Krebszellen in meinem Körper. Mit Beginn meiner Arbeitsstelle reduzierte sich das Schwimmen aus zeitlichen Gründen auf 3 bis 4 x die Woche (derzeit keinmal die Woche, weil ich voll mit Terminen und allem anderen bin). Nahm mir das Schwimmen immer einen Teil der Schmerzen kurzfristig aus meinem Körper und schenkte mir somit einen guten Teil Entlastung und Zufriedenheit. Plus die vielen Km, die ich in der Woche zusätzlich laufe. Viele Essfallen im Alltag gehen an mir vorbei, weil ich sie zum Glück nicht mag!

Dennoch wurde mein Köper immer fülliger und fülliger. Als ich mir 2012 meine Ovarien aus den bekannten Gründen entfernen ließ, wurde die unaufhaltsame Gewichtszunahme drastischer. Nicht schön, es war halt so. Anfang des Jahres wurde ich dann zusehends frustrierter. RICHTIG frustriert. Erlaubte mir stellenweise Fressattacken, weil es ja ohnehin egal war, wie ich mich ernährte, weil mein Körpergewicht trotz allem immer mehr aus der Form geriet. Böse Falle. Nochmals frustrierter, weil zusätzliches Gewicht für uns Brustkrebspatientinnen als zusätzlicher Risikofaktor gilt. ÄUßERST unfair das Ganze. Das sag mal den Nebenwirkungen einer AntiHormonTherapie. Richtig BÖSE Falle!

 

Ende letzten Jahres las ich zum ersten Mal von der 5:2 Diät. Interessant, aber...

Anfang diesen Jahres teilte eine Freundin einen Beitrag zu diesem Thema in einer Gruppe. Hm, schon wieder interessant, ABER...im Juni berichtete sie in dieser Gruppe an Brustkrebs erkrankten Frauen, hingegen von ihren Ergebnissen mit dieser Ernährungsform. Innerhalb von einem viertel Jahr hatte sie gute fünf Kilo für sich abgenommen. WoW...toll...großartig...dass will ich auch für mich und hatte still beschlossen, dass sobald die Sommerferien meines Sohnes beendet sind, der scheinbar IMMER Hunger hat, ich ebenfalls mit der 5:2 Diät beginnen werde.

Das war Mitte September. Seit diesem Zeitpunkt faste ich an zwei Tagen die Woche, in der Herbstferienwoche meines Sohnes nur an einem Tag. Mit ersten Erfolgen!

Diese Art von Diät wurde in Manchester vor einigen Jahren entwickelt, um das Risko für Brustkrebserkrankungen zu reduzieren. Also genau meine Adresse. Klar, kritische Gegenstimmen gibt es auch zu dieser Ernährungsform. Aber – ich ziehe das durch. Nicht weil ich so diszipliniert bin, sondern weil ich so richtig frustriert bin über meinen ausufernden Körper und meinen Bauch, der mich an einen fischbauchigweißen Mashmellowbauch erinnert.

Ich fühle mich wohl dabei, vor allem weil mir mittlerweile wieder Oberteile passen, die ich bis vor kurzem enttäuscht mit verkniffenen Mundwinkeln doch mal besser wieder in den Schrank nach kurzer Anprobe zurückhängte. Weil, so geh ich nicht auf die Straße, geschweige denn zum Job oder sonstigen Terminen. Meine Klamotten sitzen wieder lockererer und ja – es macht halt einfach Spass...da ich keine Waage habe, kann ich euch nicht sagen, wieviel ich an Gewicht verloren habe. Ich kann euch nur sagen: Mit sichtbarem Erfolg, vermutlich langsamer wie propagiert - ABER - es geht mir gut dabei!

So werde ich dies vorläufig weiter durchziehen, an zwei Tagen die Woche "nur" 500 Kilokalorien zu mir zu nehmen.

 

Ich wünsche euch allen leichte Zeiten

VlG

Euer Frollein Wunderfein

PS: Hab ich ja fast ganz vergessen...meine Untersuchung am Donnerstag in meinem BZ - es war alles in Ordnung! Sonountersuchung hat keine Auffälligkeiten ergeben und das machte mich seeeehr glücklich....

Danke für eure Daumen und euren Mut zusprechen!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Das hilft immer ungemein :)

VlG

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