Ferienzeit

© Harald Peter Fotografie
© Harald Peter Fotografie

Sorry, dass ich so lange keinen Blog geschrieben habe! Wie es eben manchmal so ist – einfach zu viel an zu vielen Fronten auf lange Zeit zu tun gehabt...


Da es mir trotz Interesse an meiner Geschichte nicht gelungen ist einen Verlag für mein Buch zu finden, hab ich dieses ja dann als eBook veröffentlicht, wie ihr sicherlich mitbekommen habt. Da steckte schlussendlich nochmals ordentlich Arbeit drin, dass Ganze halbwegs zufriedenstellend auf die Beine zu stellen. Aber gut, dass ist jetzt auch fast schon wieder Schnee von gestern. Irgendwie bleibt dabei aber auch das Gefühl zurück, weil ja Interesse von Seiten zweier Verlage vorhanden war, die ewig Zweite zu sein...

Dennoch war es für mich wichtig diesen Schritt mit dem eBook zu gehen und sich dadurch ein wenig im Loslassen zu üben. Der Klotz von Seiten meiner Geschichte mit dem Krebs in meinem Gehirn, musste einfach weg und raus. Der ist nun weg und dabei stellt sich leise die Frage: "Was kommt nun.?! Aufhören mit dem Ganzen, also auch mit dem Bloggen und dem Betreiben meiner Seite auf Facebook? Macht das Ganze für mich noch Sinn, kann ich anderen betroffenen Frauen überhaupt noch etwas mit auf den Weg geben?"

Keine Ahnung, dass wißt ihr eventuell eher zu beantworten als ich...

 

Ich kann nur jedem von euch herzlichst dafür danken, der sich meine Geschichte zu Herzen nimmt und diese gelesen hat oder noch lesen wird...

 

DAAAANKEEEE!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

 

Etwas Neues auf die Beine zu stellen, wird mir hinsichtlich unserer privaten Situation nicht möglich sein. Ein entsprechendes Angebot hatte man mir gemacht, sprich, hätte gerne eine Idee von mir aufgenommen und umgesetzt. Nach -zig schlaflosen Nächten hab ich mir jedoch gesagt – Stopp! Nicht noch mehr Druck – die Zukunft meines Sohnes und eine Lösung für so manch immenses Problem, geht eindeutig mehr als vor...


Jetzt im Moment liegt mein Hauptaugenmerk ganz klar auf meinem Sohn – das bringt die Ferienzeit einfach so mit sich. Schenkt uns beiden Erdung. Ich glaube, die hatten wir beide nötig.

Eine Woche gemeinsame Urlaubszeit liegt noch vor uns, ehe ich mich im Büro zurückmelde und mein Sohn in diesen Stunden anderweitig umsorgt wird. Für seine letzte Ferienwoche steht für ihn eine Woche Praktikum in einer Tagesförderstätte an, da das kommende Schuljahr definitiv sein letztes sein wird. Und das kommende Jahr muss für ihn vorbereitet werden. In mehrfacher Hinsicht mit einem sehr ungewissen Ausgang...

Aus dem MehrGenerationenWohnprojekt wird leider nichts werden. Dies ist nun definitiv. Das Wohnprojekt mit Schwerpunkt Inklusion wird dafür auf jeden Fall entstehen. Eine Wohnung ist uns für dort sicher. Wir müssten nicht aus unserem Wohnviertel heraus und hätten manchen Vorteil in Bezug Wohnen auf unserer Seite. Also werden wir in dieses Gebäude ziehen und einfach mal sehen, wie es uns dort gefallen wird. Aber erstmal muss es gebaut werden. Startbeginn vermutlich Anfang kommenden Jahres...


Letzten Sonntag konnten wir für einige Tage Dank dem Verein Aschaffenburger Kinderträume e.V., nach Hamburg reisen. Labsal für unsere Seele. Einfach mal komplett dem Alltag entfliehen. Glück mit dem Wetter hatten wir keines, aber manch schöne Begegnung mit Herzensmenschen und vielen neue Eindrücken! Fühlt euch an dieser Stelle dolle gegrüßt Sabiene und Kirsten!!!!

So begegneten wir in der Speicherstadt Harald und seiner Familie, die zufälligerweise zeitgleich in Hamburg ihren Urlaub verbrachten. Harald fotografierte Justin Anfang seiner Ferien. Harald ist es mit seiner Kamera gelungen, Justins facettenreiche Seele einzufangen. Ich liebe sie sehr. Die Bilder, weil sie dem Betrachtenden zeigen, dass Justin manchmal ganz woanders ist als dort, wo er "eigentlich" gerade ist, damit er uns und unsere Welt überhaupt aushalten kann. Die Bilder und somit auch Haralds Sicht auf Justin, verstehen auch die Betrachter, die von Autismus oder unverständlichem "Anderssein", wenig bis keine Ahnung haben.


In Hamburg konnten wir den "König der Löwen" besuchen, legten zig Kilometer mit unterschiedlichsten Transportmitteln zu Land und Wasser zurück, haben uns die Speicherstatt angeschaut, das Miniaturwunderland und vieles mehr. Es würde mich dolle freuen, wenn ihr mal auf der Homepage des Vereins vorbeischaut und vielleicht, wenn es euch möglich ist, eine kleine Spende auf eines der angegebenen Konten überweist. Die Spende kommt an! So zum Beispiel bei uns...


Hamburg ist eine soooo schöne Stadt. Und ich hoffe sehr, dass es uns erneut möglich sein wird, sie zu besuchen. Viele Hamburger reichten uns eine unterstützende Hand und schenkten uns manche Schnackerei. Mit Justin auf Reisen zu gehen, trotz seines Handicaps, ist mit Einbezugnahme dessen was ihm möglich ist und guter Vorbereitung, eine schöne Erfahrung gewesen.

Aber manch einer der Touristen – weiß gar nicht, was ich dazu sagen soll... Offensichtlich scheinen viele als Tourist nicht in der Lage zu sein, an mancher Stelle mal Hand an einen Rolli anlegen zu wollen bei Treppen oder anderen Hindernissen, um nur ja nicht mit Behinderung in Berührung zu kommen. Oder ne ganze Meute Touris mit Koffern den schwerbehinderten Zugang eines Buses direkt vor unserer Nase voll besetzten, anstatt den hinteren Eingang zu wählen, weil der ja nicht so bequem ist wie der, der für Kinderwagen und Rollis angedacht ist, sodass wir dazu gezwungen waren, einen darauffolgenden Bus zu wählen. Manche, die es als Affront betrachten, nach höflicher Bitte meinen Sohn sich in einem vollbesetzten Bus oder Bahn setzen zu lassen, weil er sich stehend nicht halten kann. Solche und ähnliche Situationen, sind leider keine Seltenheit gewesen. Personen die entweder offensichtlich wegschauten oder mal wieder mit dem Finger auf meinen Sohn zeigten und ihn somit zum Affen im Zoo deklarierten.

Bedenkt bitte: einen Rolli zu schieben oder eine gehbehinderte Person beim Laufen zu unterstützen, ist anstrengend. Mit Steigungen und Hindernissen nochmal so sehr. Viele Örtlichkeiten und Sehenswürdigkeiten können wir überhaupt nicht ansteuern, weil sie nicht zugänglich oder nur schwer zu bewältigen sind oder einfach zu übervoll an Menschen sind. Uns ist vieles möglich – aber vieles eben auch nicht. Versucht dies bitte zu beherzigen, wenn euch mal wieder jemand mit Handicap begegnet – meistens kommen wir alleine zurecht. Sind sicher geübt darin. Springt einfach mal häufiger über euren Schatten und macht euch offen für manch neue Begegnung. Schenkt ein Lächeln, haltet mal häufiger eine Tür auf ohne das man erst darum bitten muss, weil sich viele Türen nicht automatisch öffnen. Einfach nur mal offen sein. So ein klein wenig für entspanntes und manchmal aufregend normales "Anderssein"...

Am liebsten würde ich gerade und direkt wieder weg. Nicht hier sein wollen, wo ich gerade bin. Einfach auf Reisen gehen. Das wäre schön. Mit einem Lächeln und dem Wind in unseren Haaren und Zufriedenheit im Herzen...


Macht es gut, ganz gleich wo euch euer Weg hinführen mag...

So mancher Seele, wünsche ich eine gute letzte Reise!

Euer

Frollein Wunderfein

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