Über 75.000 Frauen im Jahr in Deutschland an Brustkrebs. Dabei geht die Weltgesundheitsorganisation (WHO) davon aus, dass sich weltweit mehr als 30 % aller Krebsfälle durch Vorbeugung verhindern ließen.
Die Zahl der Krebs-Neuerkrankungen in Deutschland hat sich daher seit 1970 fast verdoppelt. (Bericht zum Krebsgeschehen des Robert Koch-Instituts (RKI)).
Für viele Menschen ist es immer noch ein Tabu, das Thema „Krebs“ an sich heranzulassen, gerade dann, wenn es nicht unmittelbar betrifft. Dabei ist Krebs längst nicht mehr nur ein medizinisches, sondern vielmehr ein gesellschaftliches Problem geworden.
Es ist wichtig, dass die Öffentlichkeit für das Thematisieren der Krankheit offen bleibt und offener wird.
Es ist außerdem wichtig, dass Frauen, wie auch Männer, die in selteneren Fällen ebenfalls an Brustkrebs erkranken können, auf sich achten. Aber auch, dass erkrankten Menschen geholfen wird, mit ihrer Diagnose umzugehen, sich nicht unterkriegen zu lassen, keine Angst zu haben und darüber sprechen zu können. Dafür brauchen sie ein Umfeld, welches ebenfalls dazu bereit ist.
Der Verein Haus Leben e.V. wird von einem ehrenamtlichen Vorstand geleitet, dessen Mitglieder selbst persönliche Krebserfahrungen durchgemacht haben und daraus Ihre Motivation in die Vereinsarbeit einbringen.
Das Haus Leben e.V. befasst sich mit den seelischen und körperlichen Folgen einer Krebserkrankung, mit ihrer – oft schwerwiegenden – Beeinträchtigung der Lebensqualität der Betroffenen und ihrer Familien.
Der Verein möchte Patienten und ihre Angehörigen (darunter auch Kinder) bei der emotionalen und praktischen Bewältigung der Erkrankung und bei der Aktivierung ihrer Selbstheilungskräfte unterstützen. Das Haus Leben bietet ein umfangreiches Programm an Maßnahmen / Aktivitäten wie Ernährungsberatung und Kochkurse, Musiktherapie, Kunsttherapie, traditionelle chinesische Medizin. In den Standorten Leipzig und Delitzsch werden über 2.000 Krebs-Patienten und ihre Familien in über 12.000 Einzelkontakten pro Jahr betreut.
Eine Aktion des Haus Leben e.V. ist der jährlich stattfindende Pink Shoe Day - in diesem Jahr wird er am 29. September auf dem Augustplatz veranstaltet.
Drei Fragen an Luisa Mantovani Löffler, Initiatorin
Was ist das Hauptproblem bei der Brustkrebsfrüherkennung?
"Die Frauen haben Angst! Angst, etwas festzustellen, und verdrängen das Problem. Doch genau das ist falsch. Wir könnten vielen Frauen umfassende Behandlungen ersparen, wenn der Tumor frühzeitig erkannt wird. Dafür ist es notwendig, dass die Frauen diesem Thema Beachtung schenken, sich darüber informieren, an Trainingsprogrammen zur Brustselbstuntersuchung wie beispielsweise MammaCare sowie an den Vorsorgeuntersuchungen teilnehmen. Der jährliche Check-up beim Frauenarzt ist nur der erste Schritt. Je früher man eine Veränderung erkennt und diese behandelt, desto besser."
Was wollen Sie mit den Pink Shoe Day am 29. September auf dem Leipziger Augustplatz erreichen?
"Die pinken Schuhe sollen ein Zeichen gegen den Brustkrebs setzen. Jeder Schuh steht für eine Neuerkrankung. Wir verfolgen mit dem Pink Shoe Day drei Hauptziele:
- Erstens wollen wir aufklären, wachrütteln und Ängste bei Frauen abbauen.
- Zweitens möchten wir mit der Aktion nachhaltig Spenden sammeln, um damit ganz direkt Krebsvorsorgeangebote für gesunde Frauen und Nachsorgeangebote für betroffene Frauen im Großraum Leipzig finanzieren. Diese werden im Begegnungs- und Informationszentrum rund um Tumorerkrankungen im Haus Leben Leipzig und Haus Leben Delitzsch umgesetzt.
- Wir wollen wir mit dem Pink Shoe Day erreichen, dass sich mehr Frauen mit dem Thema Brustkrebs auseinandersetzen und mit dazu beitragen, dass die Todesursache Nr. 1 bei Frauen zwischen dem 30. und 60. Lebensjahr in Europa einen Feind bekommt – die Aufmerksamkeit."
Was passiert mit dem "gespendeten" Geld?
"Leider sind die Hilfsangebote unseres Vereins nur unzureichend finanziell abgesichert. Wir möchten MammaCare-Programme, Trainings zur Brustselbstuntersuchung, Lebensqualitätsangebote, Betreuungsangebote für Kinder anbieten, deren Eltern an Krebs erkrankt sind. Dafür brauchen wir dringend Spenden. Und drittens möchten wir, dass möglichst viele Menschen beim Mitmachen an der Aktion ihre Kreativität und ihr Engagement einbringen."
Der Pink Shoe Day wird vertreten durch:
Dr. med. Luisa Mantovani Löffler (Vorsitzende)
RA Michaela Bax (stellvertretende Vorsitzende)
Ines Schwarz (Schatzmeisterin)
Volker Große (Vorstandsmitglied)
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