Liebe Nicole, zuerst einmal vielen lieben Dank, dass ich einen Gastartikel zu meinem Herzensthema Yoga und Meditation für deinen wunderbaren Blog schreiben darf.
Die Diagnose Brustkrebs, die anschließenden Therapien und letztendlich der Einfluss dieser Erkrankung auf das ganze folgende Leben der betroffenen Person aber auch ihrer ganzen Familie bringen i.d.R. enormen Stress, Ängste unterschiedlichster Art, Traurigkeit bis hin zur Depression und vieles andere mehr mit sich.
Als Brustkrebspatientin bekommt man in dieser Ausnahmesituation ja immer wieder - gefragt oder ungefragt - gut und lieb gemeinte Tipps und Ratschläge, welche Nahrung man nun essen, welchen Sport man treiben, dass man unbedingt entspannen, positiv denken sollte und vieles mehr.
Als ich 2011 meine Erstdiagnose im Alter von 42 Jahren bekommen habe, und auch später bei meiner im Jahr 2014 folgenden Diagnose Knochenmetastasen, hatte ich das Glück, mir als Yoga- und Meditationslehrerin selbst passende Yogaübungen und Meditationen zusammenstellen zu können, die mir beim Umgang mit meinen Ängsten und der Reduzierung von Nebenwirkungen und Folgen der Therapien geholfen haben. Schon vor der Erkrankung war mir die positive Wirkung sehr bewusst, doch nun konnte ich am eigenen Körper und Geist erfahren, wie wirksam Yoga und Meditation in solch einer extremen Lebenssituationen wirklich sein kann.
Ganz konkret heißt das, ich kann allen Vernarbungen und Verklebungen des Gewebes, die sich durch Operation und Bestrahlungen entwickeln können oder auch stressbedingten Verspannungen mit speziellen Yogaübungen begegnen und eventuelle Beschwerden reduzieren. Das Fokussieren auf die Atmung und das Ankommen im Hier und Jetzt gerade bei der Meditation hilft mir, zu entspannen, Ängste abzubauen und mich wohler in meiner Haut zu fühlen.
Ich versuche heute mehr denn je, jeden Tag bewusst zu leben, weder wehmütig zurück zu blicken noch ängstlich nach vorne zu schauen. Ich bin froh, Yoga und Meditation als Werkzeug für mich nutzen zu können … denn es tut sooo gut.
Und jetzt kommen meine (ungefragten) Tipps für andere Brustkrebspatientinnen:
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Probiert Yoga und Meditation unbedingt einmal aus! Schaden tut es sicher nicht, und vielleicht bringt es euch genauso viel wie mir
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Sucht am besten ein Yogastudio in eurer Nähe und fragt:
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nach einem speziell für Krebserkrankungen ausgebildeten Yogalehrer
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nach einem geeigneten Kurs, der zu eurem körperlichen Zustand passt
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Falls ihr lieber zuhause aktiv werden wollt, schaut auf Youtube nach einer passenden Sequenz. Stichwort: Yoga bei Brustkrebs, Yoga für Schulter/Nacken, Hatha Yoga für Anfänger, Meditation
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Stöbert im Buchladen nach einem passenden Yogabuch/-journal oder einer DVD
Und hier noch ein paar nützliche Links:
Namaste,
Eure Steffi
Zur Autorin. Stefanie Ebenfeld unterrichtet verschiedene Yogakurse in Frankfurt am Main und in Offenbach. 2011 erkrankte sie selbst an Brustkrebs. Yoga, aber auch Meditation und Entspannungstechniken halfen ihr bei der Bewältigung der Erkrankung. Ihre Erfahrungen gibt sie heute in ihren Yogakursen weiter.
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