Seit Anfang diesen Jahres besteht ein ausgeprägter Lieferausfall von dem Antihormonwirkstoff Tamoxifen, der zu einer eingeschränkten Verfügbarkeit des Medikaments führt. Dies betrifft in Deutschland bis zu 130.000 Patienten und Patientinnen. Nachgefragt heißt es, dass ein Wirkstoffhersteller seine Produktion eingestellt habe, weil die Herstellung des patentfreien Medikaments als nicht mehr als wirtschaftlich rentabel erachtet wird. Der Lieferengpass betrifft vor allem die Dosierungseinheiten von 20mg.
Dies führt mitunter dazu, dass viele Patienten und Patientinnen ihr Medikament ihres gewohnten Anbieters nicht mehr über ihre Apotheke beziehen können und der Bezug über weitere Apotheken, auch nicht unbedingt gegeben ist. Manchen hilft der Switch auf einen anderen Hersteller, wobei hier die Möglichkeit von stärkeren Nebenwirkungen gegeben ist. Der Beirat für Liefer- und Versorgungsengpässe beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte hat daher verschiedene Maßnahmen zur Abmilderung der Lieferengpässe bei tamoxifenhaltigen Arzneimitteln beschlossen.
- So können Ärzte unter anderem kleinere Packungsgrößen verordnen oder eine geringeren Dosierungseinheit
- Der Import tamoxifenhaltiger Arzneimittel unter Ermittlung der Arzneimittelkontingente wurde beschlossen
- Ärzte und Ärztinnen sind dazu angehalten, keine Verordnungen auf Bevorratung auszustellen
- zudem wurde eine vorgezogene Produktion veranlasst, um die Versorgungslücke bis Ende April zu schließen.
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