Jedes Jahr im Oktober, wenn sich die Natur zunehmend in ihr buntes Herbstgewand kleidet, färbt sich die Welt für einen Monat in ein lautes Pink – eine Farbe, die längst nicht mehr allein nur für Feminität steht, sondern symbolisch auch für Stärke, Gemeinschaft und Hoffnung für die unter uns, die an Brustkrebs erkrankt sind. Der sogenannte "Pinktober" ist der Monat, in dem weltweit Aufmerksamkeit für ein Thema geschaffen wird, das Millionen von Menschen betrifft: Brustkrebs. Es ist der Monat der Aufklärung und Sensibilisierung, in dem nicht nur an uns Betroffene gedacht wird, sondern auch das Bewusstsein für eine vielschichtige Erkrankung geschärft wird. Brustkrebs ist dabei keine Erkrankung, die nur ältere Frauen betrifft.
Warum der Pinktober wichtig ist
Brustkrebs ist weltweit die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Jedes Jahr erkranken weltweit etwa 2,3 Millionen Frauen neu an Brustkrebs. In Deutschland betrifft dies etwa 70.000 Frauen und etwa 700 Männer. Viele Frauen wissen jedoch nicht genug über die Bedeutung einer regelmäßigen Früherkennungsuntersuchung. Genau an dieser Stelle setzt der Pinktober an: Der Monat möchte das Bewusstsein darauf richten, wie wichtig eine Früherkennung und mögliche Prävention für Betroffene mit einer BRCA Mutation sein kann.
Während des Pinktobers werden weltweit Aktionen organisiert, die das Thema Brustkrebs ins öffentliche Bewusstsein rücken. Von Informationskampagnen über Spendenläufe bis hin zu Produkten, die in pinker Verpackung verkauft werden, um Geld für die Brustkrebsforschung zu sammeln – die Möglichkeiten, sich zu engagieren, sind vielfältig. Aber auch hier gilt es leider Obacht zu wahren. Denn nicht alles was einem als "gut für die Sache verkauft wird", ist es tatsächlich auch. In der kommenden Woche teile ich euch meine Gedanken zum Thema "Pinkwashing" und worauf man bei der Unterstützung von Projekten achten sollte.
Früherkennung kann Leben rettet
Ein zentrales Anliegen des Pinktobers ist es, die Bedeutung der Früherkennung hervorzuheben. Eine regelmäßige Selbstuntersuchung wie das Abtasten der Brust oder das Mammografie Screening ab dem 50. Lebensjahr können entscheidend sein, um Brustkrebs frühzeitig zu entdecken. Denn die Diagnose in einem frühen Stadium, erhöhen die Überlebenschancen um bis zu 90 % wieder gesund zu werden.
Solidarität und Unterstützung
Neben der Aufklärung geht es im Pinktober aber auch um die Solidarität mit uns Betroffenen. Wir Betroffene wissen: Brustkrebs ist nicht nur eine körperliche, sondern auch eine emotionale und psychische Herausforderung und betrifft das gesamte persönliche Umfeld. Die Diagnose verändert das Leben einer jeden von uns von einem Moment auf den anderen und stellt uns Betroffene sowie unsere Angehörigen vor große Herausforderungen. Der Pinktober bietet uns eine Plattform, um zu zeigen, dass wir nicht allein sind und unsere Anliegen gesehen werden. Viele Menschen tragen hierfür in diesem Monat bewusst pinke Kleidung oder Accessoires in Form einer pinken Schleife, um uns ihre Unterstützung auszudrücken.
Spenden und Forschung: Gemeinsam gegen Brustkrebs
Ein weiterer zentraler Aspekt des Pinktobers ist die finanzielle Unterstützung von Brustkrebsforschung und -projekten. Viele Organisationen und Unternehmen nutzen den Monat, um Spenden zu sammeln, die in die Forschung, Aufklärung und Unterstützung von Betroffenen fließen. Obwohl die Wissenschaft große Fortschritte durchläuft, gibt es immer noch viel zu tun, um bessere Therapien und Unterstützungsmöglichkeiten zu entwickeln, gerade in Anbetracht der großen gesellschaftspolitischen Herausforderungen, vor denen wir in unserem Gesundheitssystem stehen. Jede Spende, ob klein oder groß, hilft dabei, die Forschung voranzutreiben und das Leben von uns betroffenen Frauen, Männern und ihren Angehörigen zu verbessern.
Pinktober – Ein Monat für Bewusstsein, Aufklärung und Hoffnung
Letzten Endes bin ich nur eine von vielen. Die Diagnose erlebt zu haben, ist in meinem Leben eine der härtesten und existentiellsten Erfahrungen meines Lebens gewesen, die sich alles andere als pink anfühlt und eher in kalten und abweisenden Farbtönen daherkommt. Die Farbe pink oder rosa, war nie meine Lieblingsfarbe, wenn sie heute auch ein Stück meines Lebens einfärbt. Das es den Pinktober gibt, ist mir zudem erst einige Jahre nach meiner Krebserkrankung bewusst geworden. Das hängt wohl auch mit der Nutzung der sozialen Medien zusammen, die es zur Zeit meiner Erkrankung, noch nicht in diesem Umfang gab. Der Aktionsmonat bedeutet für mich heute mehr als eine pink eingefärbte Kampagne. Der Pinktober ist eine Bewegung, die das Bewusstsein für Brustkrebs und ihre Auswirkungen fördert, Aufklärung vorantreibt und Solidarität zeigt.
Jede und jeder von uns kann dabei einen Beitrag leisten – sei es durch das Teilen von Informationen, das Tragen von pinken Schleifen und Kleidungsstücken, das Spenden für die Forschung oder unterstützen großartiger Projekte oder einfach durch Offenheit und Empathie gegenüber uns Betroffenen. Lasst uns gemeinsam den Pinktober nutzen, um das Bewusstsein für eine vielschichtige Erkrankung zu schärfen.
Brustkrebs betrifft jede 8. Frau!
Brustkrebs betrifft uns alle, direkt oder indirekt.
Hinter jeder Frau steht eine persönliche Geschichte.