
Viele Menschen nehmen täglich mehrere Medikamente ein. Gegen Bluthochdruck, Schmerzen, Diabetes oder andere chronische Erkrankungen; nicht selten liegen gleichzeitig mehrere Grunderkrankungen vor. Wer dauerhaft Medikamente einnimmt, kennt das Gefühl, dass es schnell unübersichtlich werden kann.
- Wann nehme ich welches Medikament?
- Muss ich das jetzt vor oder nach dem Essen nehmen?
- Was passiert, wenn ich zwei Medikamente gleichzeitig nehme oder eine Einnahme vergessen habe?
- Habe ich meine Tablette überhaupt schon genommen? (Fragt mich bitte nicht, wie oft mir das so ergangen ist...)
Gerade bei Krebserkrankungen ist die Behandlung oft komplex: zig Medikamente zur Tumorerkrankung, unterstützende Mittel gegen Nebenwirkungen, etwa zur Schmerztherapie, gegen Übelkeit, für den Schlaf oder zur Immunstärkung.
Arzneimittelwechselwirkungen sind dabei kein seltenes Problem
Was viele unterschätzen: Die Kombination unterschiedlicher Medikamente kann wechselseitige Auswirkungen haben, denn manche Wirkstoffe vertragen sich nicht miteinander und sollten zeitlich
versetzt eingenommen werden. Denn sie verstärken oder schwächen sich gegenseitig und richten im schlimmsten Fall mehr Schaden an als Nutzen. Und das betrifft nicht nur rezeptpflichtige
Medikamente, auch frei verkäufliche Präparate, Nahrungsergänzungsmittel oder bestimmte Genussmittel können mit verschriebenen Medikamente in Konflikt geraten. Gerade wer mehrere Medikamente
einnehmen muss, braucht Struktur. Und genau hier setzen digitale Helfer an

Medikamentenplaner-Apps - Unterstützung in deiner Hand
Moderne Medikamentenplaner-Apps können heute viel mehr als nur an die Tabletteneinnahme zu erinnern. Sie ermöglichen es,
- die Übersicht zu bewahren,
- sorgen für eine zusätzliche Sicherheit im Umgang mit Medikamenten
- und sie bieten oft auch ein Stück zusätzliche Unabhängigkeit.
Das kann für Betroffene genauso wichtig sein wie für pflegende Angehörige.

Was können solche Apps?
- Einnahmeerinnerungen im Alltag
- Digitale Medikamentenpläne verwalten
- Informationen zu Medikamenten und Wechselwirkungen anzeigen
- Messwerte und Symptome dokumentieren (z. B. Blutdruck, Blutzucker)
- Medikamentenpläne teilen; beispielsweise mit dem Pflegedienst, seinen Behandlerteams oder auch Angehörigen
Viele dieser Apps sind barrierearm gestaltet, intuitiv zu bedienen und werden regelmäßig aktualisiert. Einige wurden sogar in Zusammenarbeit mit Ärztinnen & Ärzten und Apothekerinnen & Apothekern entwickelt.
Welche Apps sind empfehlenswert?
Mittlerweile gibt es viele Angebote in den App-Stores zu finden. Die Auswahl hängt oft vom persönlichen Bedarf, technischem Verständnis und Nutzungsverhalten ab. Neben den genannten Apps
bieten auch manche Apotheken und Unternehmen eigene Medikamentenplaner-Apps an. Meine Empfehlung: Schau dich um, teste die unterschiedlichen Funktionen aus oder lasse dich in deiner Apotheke
beraten. Auf diesem Weg findest du die App, die am besten zu dir passt.
Diese vier zählen zu den meistempfohlenen Apps, die selbstverständlich alle DSGVO konform sind
- Medisafe
- MyTherapy
- Mediteo
- Vimedi
Was ich als pflegende Angehörige sehr schätze, dass viele Apps die Möglichkeit bieten, seine Medikamentenpläne zu teilen. Ganz gleich ob mit seinen Angehörigen, dem Pflegedienst oder ärztlichen Behandlerteams. Gerade in der häuslichen Pflege oder bei wechselnden Betreuungspersonen ist das ein Riesenvorteil. So bleibt der Überblick erhalten und Fehler in der Medikation lassen sich vermeiden.
Kleine App, große Hilfe
Arzneimittelwechselwirkungen sind ein ernstes Thema und wir können gar nicht oft genug darauf aufmerksam machen. Doch mit der richtigen Unterstützung kann man Risiken minimieren und seinen Alltag
erleichtern.
Digitale Tools ersetzen kein ärztliches Gespräch. Aber sie können helfen, besser vorbereitet zu sein oder seinen Alltag zu strukturieren. Das vermittelt ein Gefühl von Sicherheit und
Verlässlichkeit. Für einen selbst und für die, die fürsorglich an unserer Seite stehen.