Willkommen zum dritten Teil der Einführung, die dir einen kleinen Wegweiser aufzeigt, wie KI-Tools dich dabei unterstützen können, verlässliche Informationen zu finden, klar zu strukturieren und so aufzubereiten, dass du damit beispielsweise ein wichtiges Arzt-Patienten-Gespräch vorbereiten kannst.
Wenn du mit einer schwerwiegenden Diagnose konfrontiert bist, sei es Krebs oder eine andere chronische Erkrankung, stehst du vor einer Flut von Fragen oder schwer verständlichen Informationen. Ärztliche Berichte, Fachliteratur, Broschüren, Internetquellen oder Selbsthilfeangebote: All das zusammenzuführen, zu verstehen und für dich nutzbar zu machen, bedeutet oft eine große Herausforderung. Genau hier kann NotebookLM dich als dein interaktives Notizbuch unterstützen. Im vorangegangenen Artikel habe ich dir bereits die Möglichkeiten von Perplexity AI für eine medizinische Recherche vorgestellt, die ich dir als ersten Schritt deiner Recherche empfehlen möchte. Aber dazu später mehr.
Was ist NotebookLM?
NotebookLM ist ein digitales Tool, mit dem du eigene Informationssammlungen aufbauen kannst. Du lädst dort deine Texte als pdf, Informationsquellen zu Studien, Broschüren oder Notizen hoch und
kannst das System dann gezielt befragen. Es geht nicht darum, neue Informationen von außen zu liefern, sondern darum, deine Quellen verständlicher und strukturierter aufzubereiten. NotebookLM
funktioniert wie eine Art persönlicher Rechercheassistent, der dich dabei unterstützt, Ordnung in komplexe Inhalte zu bringen.
Informationsbeschaffung und -zusammenfassung
Mit NotebookLM kannst du Dokumente hochladen (achte bitte darauf, persönliche Daten unleserlich hochzuladen), und das System fasst dir die wichtigsten Punkte daraus zusammen, zum Beispiel zu
Studien, Therapien, Nebenwirkungen oder Reha-Angeboten. So musst du nicht alles selbst durchlesen und sparst Zeit. Zusätzlich kannst du dir die Ergebnisse sogar als eine Art Podcast anhören.
Diese sogenannten Notebook Language Models sind wie ein digitales Notizbuch mit eingebauter KI. Sie können Fachtexte durchsuchen, Inhalte verständlich für dich zusammenfassen, Daten auswerten und
dir auch beim Entwickeln von Ideen helfen oder Unterschiede und Gemeinsamkeiten in deinen Dokumenten herausarbeiten. Zum Beispiel die Vor- und Nachteile von Selbsthilfegruppen im direkten
Austausch gegenüber digitalen Angeboten.
Worauf solltest du bei der Nutzung achten
- Verwende Notebook LM zur Orientierung. Prüfe immer die Originalquellen (z. B. PubMed, Cochrane, WHO, Leitlinien)
- Hinterfrage Verweise und Quellen kritisch
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verwende strukturierte Prompts. Beispiel: (z. B. "Fasse bitte die Ergebnisse dieser Studie in max. 5 Sätzen zusammen.")
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Kombiniere gegebenenfalls zur Ergänzung oder als Alternative PubMed-APIs mit LLM-Ausgaben für fundierte Recherchen. PubMed-APIs mit LLM-Ausgaben bedeutet, dass man automatisch Studien und Artikel aus PubMed abrufen lässt und diese Informationen dann von einem Sprachmodell aufbereitet erhalten kann, zum Beispiel als kurze Zusammenfassung, Liste der wichtigsten Punkte oder in einfacher Sprache erklärt
Der nächste Schritt: ChatGPT
Während NotebookLM dir hilft, deine eigenen Quellen zu strukturieren und besser zu verstehen, kannst du im nächsten Schritt, beispielsweise mit ChatGPT, noch tiefer einsteigen. Hier hast du die
Möglichkeit, Fragen zu stellen, zusätzliche Erklärungen zu erhalten, Vergleiche vorzunehmen oder komplexe Themen noch anschaulicher aufbereiten zu lassen oder dir anhand der Ergebnisse einen
Leitfaden für dein Arzt-Patienten-Gespräch zu
erstellen.
So kombinierst du das Beste aus den unterschiedlichen Tools. Meine Empfehlung:
- Nutze Perplexity AI für eine medizinische Recherche als ersten Schritt,
- NotebookLM zur Strukturierung deiner Unterlagen oder erhaltenen Informationen und
- ChatGPT für vertiefte Erklärungen, Beispiele und Diskussionen als kreatives Tool.
Wie für Perplexity AI oder GhatGPD gilt: NotebookLM ersetzt keine ärztliche Beratung.
Alle Inhalte stammen aus den Quellen, die du in NotebookLM einbringst. Entscheidungen zu Diagnosen oder Therapien solltest du immer mit deinem Behandlerteam besprechen.
Achte auf deinen Datenschutz und deine Anonymität
Achte darauf, welche persönlichen Informationen du speicherst oder online teilst. Überlege genau, welche Daten du mit anderen teilst und welche du lieber anonymisierst. Aktiviere in den
Einstellungen deinen persönlichen Datenschutz.